Holger Gabriel

Holger Gabriel, Univ.-Prof. Dr.
Universitätsprofessor i.R.
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  • Akademischer Lebenslauf
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    Grafik: Gabriel

    1981-1987
    Studies of Medicine, Heinrich-Heine-University of Düsseldorf and RWTH Aachen, Germany

    1988-1989
    Clinical Medicine, Central Hospital of Krefeld, Germany

    1989
    Dissertation: Biochemistry of the selenoorganic substance Ebselen 
    Institute of Physiological Chemistry I
    Director: Prof. Dr. Helmut Sies, Heinrich-Heine-University Düsseldorf, Germany

    1989-1999
    M.D., Lecturer, Researcher at the Institute of Sports- and Preventive Medicine
    Director: Prof. Dr. Wilfried Kindermann, University of the Saarland, Saarbrücken, Germany

    1993
    Founding Member of the International Society of Exercise and Immunology (ISEI)

    1994-2002
    Member of the Scientific Committee of the German Society of Sports Medicine and Prevention (DGSP)

    1995
    Arno-Arnold-Award (1st place), Young Investigators award of the German Society of Sports Medicine

    1996-1999
    Head Physician of the Soccer Association of the Saarland

    1997-1999
    Vice-president of the International Society of Exercise and Immunology (ISEI)

    1997
    Carl-Diem-Plakette (1st place), Top Researchers award of the German Sports Association

    1997
    Physician of the German Soccer Association responsible for Antidoping Controls

    1998
    Habilitation for Sports Medicine
    Medical Faculty, University of the Saarland, Saarbrücken, Germany
    Habilitation Thesis: Sports and Immune System
    Habilitation Lecture: Prevention of malignancies - which role does physical activity play?

    1999-2024
    Professor and Chairholder, Friedrich-Schiller-University Jena, Germany
    Sports Medicine (until 2011)
    Sports Medicine and Health Promotion (from 2011)

    2024
    Retirement
       

    1999–2002
    Board Member of the Thuringian Sports Medical Association (TSÄB)

    2000-2003
    Vice-President of the Thuringian Sports Association (LSB Thüringen)

    2003-2005
    Dean of the Faculty of Social and Behavioral Sciences, Friedrich-Schiller-University Jena, Germany

    2003–2007
    Member of the Senat, Friedrich-Schiller-University Jena, Germany

    2000-2018
    Chief Physician of the Sports Medical Examination Centre in license of the Thuringian Sports Association (return of the license due to carefully weighing of benefits, costs and ethical considerations)

    2000-2010
    Chief Physician of the Sports Medical Examination Centre in license of the German Olympic Sports Association (return of the license due to carefully weighing of benefits and costs)

    2000-2016
    Section Head for Sports Medicine at the State Medical Association Thuringia

    2000-2018
    Chief Physician of the Sports Medicine Health Clinic, Friedrich-Schiller-University Jena, Germany

    2003-2012
    Director of the Department of Health Promotion, Prevention and Rehabilitation, Centre of Human Resources Research Jena

    2003-2018
    Head of the Thuringian Antidoping Outreach Clinic, Friedrich-Schiller-University Jena, Germany

    2007-2023
    Member of Trustees, Top Researchers Award of the German Olympic Sports organization (DOSB; reappointments in 2011, 2015 and 2019)

    2008-2019
    Board Member of the Ethics Centre Jena, Friedrich-Schiller-University Jena, Germany

    2009-2013
    Member of the Round Table "Doping prevention", Federal Ministery of the Interior

    2011-2019
    Board Member of the Research Center for Religion and Education (FZRB), Friedrich-Schiller-University Jena, Germany

    2008-2011 and 2017-2019
    Substitutional Director of the Institute of Sports Science, Friedrich-Schiller-University, Jena, Germany

    2011-2017
    Director of the Institute of Sports Science, Friedrich-Schiller-University Jena, Germany (reappointment in 2014)

    2013-2019
    Member of the Center for Right-Wing Extremism Research, Democracy Education and Social Integration, Friedrich-Schiller-University Jena

    2016-2019
    Substitutional Member of the Senat, Friedrich-Schiller-University Jena, Germany

    2016-2024
    Member of the Board of Speakers, KINGS-study/KINGS2.0-Study
        

    Medical Certificates:
    General Medicine, Sports Medicine

  • Fachliche Interessen im Ruhestand
    • Gesundheitsförderung durch körperliche Aktivität und Ernährung
    • Gesundheit, Krankheit und Gesang
    • Physiologie und Training der Atmung und der Gesangsstimme
  • Denkanstoß: Bedeutet körperlich aktiv sein ein gesünderes Leben?
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    Aussage 1: "Körperlich aktiv sein bedeutet, Leben zu gestalten."

    Die folgenden Aussagen zum Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und gesunder Lebensweise sollen zum Nachdenken anregen und eine Diskussionsgrundlage bieten: 

    • Körperliche Akivität ist aus biologischer Sicht ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Lebens. 
         
    • Hauptvariablen für Art und Ausmaß der körperlichen Akivität sind die jeweils aktuell zur Verfügung stehenden internen und externen Ressourcen (physisch, psychisch, sozial) und die individuelle positive und/oder negative Motivation (Wille zu körperlicher Aktivität). 
         
    • Umgekehrt beeinflusst auch körperliche Aktivität interne und externe Ressourcen. 
         
    • Körperlichen Ressourcen nehmen mit zunehmendem Alter, also im Rahmen des biologischen Alternsprozesses, insbesondere am Übergang des dritten („junge Alte“) zum vierten („alte Alte“) Lebensalter signifikant ab und sind verantwortlich für eine zunehmende körperliche Verletzlichkeit und Angewiesenheit auf Ressourcen.
         
    • Zu Beginn und am Ende des Lebens können nicht dieselben Empfehlungen zur Ausübung von körperlicher Aktivität gegeben werden wie in den dazwischen liegenden Lebensabschnitten. 
         
    • Empfehlungen zu körperlicher Aktivität und Fitness sollten unter dem Vorzeichen des „Dürfens“ gegeben werden, um den Pflichtgedanken („sollen“) zum alternsgerechten Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit von einem dem Menschen nicht gerecht werdenden Gedanken des „gelingen Müssens“ zu befreien und einer sozialen Ausgrenzung sowie Stigmatisierung vorzubeugen: Körperliche Aktivität und der altersgerechte Erhalt der körperlichen Fitness soll angestrebt werden. Die Bemühungen dürfen, müssen jedoch nicht gelingen, so dass Lebensgeschichten offenbleiben dürfen. 
         
    • Körperliche Aktivität beeinflusst die Entstehung und die Vermeidung von Krankheiten, sowie die Erhaltung und Förderung von Gesundheitsressourcen, d.h. körperliche Aktivität kann gesundheitsförderlich sein und Krankheiten vorbeugend wirken. 
         
    • Angemessene körperliche Aktivität wirkt antiinflammatorisch, reduziert die Morbidität und das Morbiditätsrisiko für mehr als 20 Erkrankungen und stärkt Gesundheitsressourcen. 
         
    • In seiner ambivalenten Wirkung ist körperliche Aktivität unter bestimmten Umständen gesundheitsgefährdend, krankheits- und verletzungsförderlich, u.U. lebensbedrohlich (Beispiele: Unfälle, plötzlicher Herztod). 
         
    • Demnach kann sich körperliche Aktivität im Einzelfall und bezogen auf die individuelle Lebenserwartung gar nicht, verlängernd oder verkürzend auswirken. 

    Aussage 2: "Um körperlich aktiv sein zu können, sind angemessene physiologische Ressourcen erforderlich."

    Physiologische Ressourcen sind für körperliche Aktivität und damit Verhalten unabdingbar. Die Aussagen zu den nachfolgenden Begriffen sollen auf physiologische Kernthemen mit Bezug auf körperliche Aktivität hinweisen, zum Nachdenken und zur Diskussion mit dem Ziel der gesünderen Lebensgestaltung anregen.

    • Verhalten: Verhalten, Verhaltensweisen und Verhaltensänderungen sind ohne körperliche Aktivität nicht denkbar. 
         
    • Energie: Körperliche Aktivität erfordert Energie. 
         
    • ATP: Vom physiologischen Standpunkt aus gesehen ist Energie ATP. 
         
    • Sauerstoff: Sauerstoff wird zur Bereitstellung von Energie benötigt. 
         
    • Energieaufwand: Die Messung der Sauerstoffaufnahme bedeutet die Messung des Energieverbrauchs. 
        
    • "Schnelle" Energie: Kurzfristig kann "schnelle" Energie ohne Sauerstoffverbrauch, d.h. anaerob, bereitgestellt werden. 
        
    • "Langsame" Energie: Langfristig wird die "langsame" Energie unter Sauerstoffverbrauch, also aerob, bereitgestellt. 
         
    • Anaerobe Energiebereitstellung: Nach körperlicher Aktivität mit anaerober Energiebereitstellung muss mehr Sauerstoff zugeführt werden. 
         
    • Sauerstoffbedarf: Jeder körperlichen Aktivität kann ein Sauerstoffbedarf oder eine Sauerstoffaufnahme zugeordnet werden. 
         
    • Inter-individuelle Unterschiede: Der Sauerstoffbedarf bzw. die Sauerstoffaufnahme für eine bestimmte körperliche Aktivität kann sich von Person zu Person unterscheiden (interindividuelle Unterschiede). 
        
    • Energieliefernde Nährstoffe: Energie wird durch energieliefernde Nährstoffe bereitgestellt. 
         
    • Kohlenhydrate, Fette und Proteine: Energieliefernde Nährstoffe sind Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße sowie Alkohol. 
         
    • Verhaltensänderung: Eine Änderung des Niveaus der körperlichen Aktivität bedeutet eine Änderung des Verhaltens. 
        
    • Änderung des Energiebedarfs: Verhaltensänderungen führen zu einem veränderten Energiebedarf. 
         
    • Änderung des Sauerstoffbedarfs: Ein veränderter Energiebedarf bedeutet eine veränderte Sauerstoffaufnahme im Organismus. 
        
    • Kurzfristige körperliche Aktivität: Einmalige körperliche Belastungen, d.h. kurzfristige körperliche Aktivität, beansprucht je nach Art, Dauer und Intensität der geforderten Muskelarbeit fast alle Zellen, Gewebe und Organe. 
         
    • Langfristige körperliche Aktivität: Mehrmalige körperliche Belastung, d.h. langfristige körperliche Aktivität, führt neben der kurzfristigen Beanspruchung von Zellen, Geweben und Organen zu Anpassungen von anatomischen Strukturen und physiologischen Funktionen. 
        
    • Intra-individuelle Unterschiede durch körperliches Training: Die Sauerstoffaufnahme und damit der Energieverbrauch passt sich an Veränderungen der körperlichen Aktivität an, z. B. durch Trainingsprozesse, alltägliche oder berufliche Tätigkeiten, intra-individuelle Unterschiede durch körperliches Training.

    Aussage 3: "Praktisch umsetzbare Lebensziele sind sinnvoll, um Leben gesünder gestalten zu können."

    In den Bemühungen um ein besseres Leben, kommt der gesünderen Lebensgestaltung eine zentrale Rolle zu. Mit den folgenden Aussagen sollen Ziele formuliert werden, deren Umsetzung in der Lebensgestaltung hilfreich auf dem Weg zu einem gesünderen Leben sein können. Sie können und sollen zum Nachdenken in der Gesundheitsberatung sowie bei der Suche nach praktischen Lösungen auf dem Weg einer gesünderen Lebensgestaltung helfen.

    Mit Blick auf eine gesündere Lebensgestaltung benötigen Menschen ...

    • ...  die zweifelsfreie Sicherheit, dass sie Subjekt sein dürfen und vom Lebensanfang bis zum Lebensende in ihrem Gesundsein und Kranksein als solche respektiert und behandelt werden.
         
    • ...  Anschlussfähigkeit an ihr persönliches Menschenbild, ihre kulturelle und/oder religiöse Prägung sowie ihr letztes Lebensziel.
         
    • ...  ein Leben und Sterben in Menschenwürde.
         
    • ...  erholsamen Schlaf.
        
    • ...  angemessene Bewegung.
         
    • ...  genug, jedoch nicht zu viel zu essen.
         
    • ...  maßvolle Erholung in angemessener Qualität.
        
    • ...  friedvolle und unterstützende Beziehungen.
         
    • ...  sinnvolle und angemessen verantwortungsvolle Arbeit.
         
    • ...  Zugang zu angemessenen Ressourcen wie beispielsweise Bildung, medizinische Versorgung, psychosoziale und spirituelle Unterstützung. 
        
    • ...  unschädliche, gewaltfreie und hinreichende Umstände für ein auskömmliches Leben.
         
    •  ... Prävention vor Überforderung von Verantwortung, Erfolg und Produktivität.
  • Denkanstoß: Was ist Gesundheitsförderung?
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    Gesundheitsförderung ist dem Menschen dienlich. Gesundheitsförderung soll dem Menschen gerecht werden. Eine Zugehörigkeit zu einem wissenschaftlichen Fach oder einer Fachdisziplin ist nicht von vorneherein gegeben. Gesundheitsförderung wird gleichwohl aus guten je spezifischen Gründen und Entwicklungen heraus in unterschiedlichen, auch universitären Fächern und Fachgebieten in Lehre und Forschung betrieben.

    Gesundheitsförderung kann wegen ihres Umgangs mit Gesundheit und Krankheit  und damit existentiellen Lebensäußerungen und Bedürfnissen des Menschen als wichtiger Teil der Lebensführung angesehen werden. Da der Umgang mit dem Menschsein konstitutiver Bestandteil des Denkens und Handelns der Gesundheitsförderung ist, findet Gesundheitsförderung in Politik, Wissenschaft, Bildung, Wirtschaft, Religion, Philosophie, Kunst, Musik, Sport und Kultur ihre Wissens- und Handlungsfelder.

    Gesundheitsförderung hat das Ziel, Gesundheit in dem jeweilig geprägten Verständnis zu fördern und Krankheit in dem ebenfalls jeweilig geprägten Verständnis zu vermeiden oder zu bekämpfen. Der Begriff Gesundheit markiert das Zentrum medizinisch-wissenschaftlichen Handelns und Forschens. Es geht dabei nicht nur um eine deskriptiv-objektive Erfassung, der Gesundheitsbegriff ist vielmehr zugleich ein normativ-praktischer Begriff. Gesundheit ist ein hohes Gut, das Menschen erstreben; Gesundheit ist soziale Norm, insofern sie über unsere Leistungsfähigkeit in der Gesellschaft entscheidet. Das Verständnis von Gesundheit hat bedeutenden Einfluss darauf, welche Mittel für ihre Wiederherstellung, für ihren Erhalt und ihre Förderung als angemessen angesehen werden.

    Gesundheitsförderung soll dem gesunden und kranken Menschen gerecht werden. In anderen Worten: Mit gesundem Menschsein und krankem Menschsein soll angemessen umgegangen werden. Entscheidungen in der Gesundheitsförderung sollen ethisch begründet und nachvollziehbar sein, eine erkennbare anthropologische Grundlegung haben. Gerade die anthropologische Grundlegung kann durchaus unterschiedliche Perspektiven beinhalten und soll in den Dialog mit Bezug auf den Ertrag in der Gesundheitsförderung gebracht werden. Die Menschenwürde und die damit verbunden Rechte und Pflichten des Menschen spielen in dem hier dargelegten Verständnis eine zentrale Rolle. Menschenwürde kommt in der hier verwendeten Formulierung Menschsein dürfen zum Ausdruck. Menschsein dürfen beinhaltet dabei zugleich den Charakter der Kommunikation, des Dialogs und der Wahrnehmung eines Gegenüber. Die Instandsetzung des Menschsein dürfen ist anthropologisch begründet. Da anthropologische Begründungen unterschiedliche Perspektiven und Grundannahmen beinhalten können, ist hiermit die Einladung verbunden, in den interdisziplinären Dialog zu kommen. Ziel dabei ist es, den Ertrag einer dem Menschen gerecht werdenden Gesundheitsförderung sichtbar zu machen und in Dienst zu stellen.

    Gesundheitsförderung bedient sich der Gesamtheit des Wissens über Gesundheit und Krankheit im Zusammenhang mit den fachspezifischen Erkenntnissen. Dabei sind die Methoden des gesundheitsförderlichen Handelns und Anleitens zur angemessenen Lebensführung wesentlicher Bestandteil von Gesundheitsförderung. In der Handlungsorientierung ist der Rückbezug auf das Menschsein als einzelnes Subjekt und im Zusammenspiel von Gruppen oder der Gesamtheit der Menschen konstitutiv wirksam.

    Gesundheitsförderung erfährt ihre Instandsetzung durch die Verantwortung des Menschen für das eigene Leben, für sein Menschsein. Verantwortung kann hierbei auf unterschiedlichen Ebenen wie der personalen und der gesellschaftlichen Ebene verstanden werden, mit unterschiedlichen Zielrichtungen wie sich selbst und andere, auf einen (Handlungs-)Prozess oder (Handlungs-)Ergebnisse, auch mit mehr aktiven, produktiven oder mehr passiven, empfangenden Momenten. In dem spezifischen Zusammenhang mit Gesundheitsförderung kann Verantwortung Antwort auf den  vorausgegangenen und in Empfang genommenen Auftrag bedeuten und auch die willentliche und bejahende Übernahme des Auftrags, um diesen dann auszugestalten, im Speziellen Gesundheit zu fördern.

    Dass Gesundheit sein soll und damit ein normativer Anspruch verbunden ist, kann anthropologisch und ethisch begründet werden. Die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung kann eine moralische Verpflichtung hervorbringen, die die Übernahme von Verantwortung für das eigene Leben und das Leben anderer Menschen bedeutet. Zur Verantwortung für das Leben verpflichtet zu sein bedeutet auch, im Rahmen der Möglichkeiten für die Wiederherstellung, den Erhalt und die Förderung von Gesundheit zu sorgen. Insofern zieht das "Sollen" von Gesundheit und Gesundheitsförderung zugleich auch ein "Können" oder "Nicht-Können" nach sich. Die Angewiesenheit auf Ressourcen, ihre Verfügbarkeit und die Bereitschaft der Inanspruchnahme sind wesentliche Bestimmungsfaktoren dafür, ob Gesundheitsförderung angegangen und womöglich gelingen kann.

    Damit sind zwei weitere wesentliche Komponenten der Gesundheitsförderung benannt: Zum Einen der Wille zu Gesundheit und damit die Bereitschaft, Gesundheit fördern zu wollen, und zum Anderen die Möglichkeit des Gelingens oder auch Nicht-Gelingens von Gesundheitsförderung. Die Möglichkeit des Scheiterns der Bemühungen um Gesundheit ist a priori Teil der Gesundheitsförderung. Wille und Einsatz um ein Gelingen von gesundheitsfördernden Maßnahmen schließt das Scheitern nicht aus, sondern bezieht es von vorneherein in die Empfehlungen und Maßnahmen einer gesunden Lebensführung mit ein.

    Gesundheitsförderung muss nicht gelingen, Gesundheitsförderung sollte gewollt werden. Dazu gehört auch, dass Gesundheitsförderung durch die Verfügbarkeit von Ressourcen ermöglicht wird, also Menschen ihre eigene Gesundheit und diejenige anderer Menschen fördern können.

    Letztlich in dieser kurzen Aufzählung und zugleich als Vorzeichen vorweg gilt: Gesundheit darf sein, Bemühungen um die Gesundheit dürfen sein. Ebenso wie es sein darf, dass Bemühungen um Gesundheit gelingen oder scheitern, ausbleibende Heilung, Sterben und Tod eingeschlossen sind. In einer Gesundheitsförderung mit dem Vorzeichen Menschsein dürfen ist a priori die Verhältnissetzung zu und das Zulassen von Sterben und Tod mit berücksichtigt. Der Mensch wird als ein angewiesener, unfertiger und werdender Mensch betrachtet, der in seinen Ressourcen begrenzt, bedürftig, halt angewiesen ist. Darin ist er zugleich im Anerkennen dieser Angewiesenheit auch ein gestaltender Mensch. Die Gestaltung kommt darin zum Ausdruck, dass in der Gesundheitsförderung Gesundheit gefördert und Krankheit vermieden bzw. bekämpft werden soll. Gesundheit und Krankheit stehen darin in einem - durchaus unterschiedlich denkbaren - Verhältnis zueinander.

    Beides, Gesundheit und Krankheit sowie ihr Verhältnis zueinander sind anthropologische Äußerungen des Menschseins. Gesundes Menschsein und krankes Menschsein können miteinander einhergehen und dürfen miteinander hergehen. Gesundheitsförderung in dem vorgenannten Sinn hat demnach das Vorzeichen Menschsein dürfen, einem Menschsein dürfen als gesunder Mensch und kranker Mensch. Dieses Menschsein dürfensoll - als Pflicht verstanden, in die es nach Möglichkeit einzuwilligen gilt - sein, wie auch Gesundheit sein soll und Krankheit nicht sein soll, ohne dass daraus ein unbarmherziges und zwanghaftes "Müssen" von Gesundheit entsteht, ein Zwang, der die Übernahme von Verantwortung behindert und eine Überforderung des Menschen mit sich bringt.

    Indem die Norm, das Sollen von Gesundheit, durch den einzelnen Menschen und die Gemeinschaft der Menschen gewollt wird, entsteht aus der Pflicht zu Gesundheit die Übernahme der Verantwortung für die Gesundheit - als Individuum und als Gesellschaft. Als Schutz vor einer Überladung an Verantwortung durch Verpflichtung und Ergebniserwartung i.S. einer zwanghaft zum Erfolg verurteilten Gesundheitsförderung dient aus dem Menschsein dürfen: Der Mensch darf gesund und krank sein.

    Das Menschsein dürfen ist als Vorzeichen der Gesundheitsförderung ein entscheidender Schutzfaktor vor einer Überlastung an Verantwortung für das eigene Leben und das der anderen Menschen. Es ist zugleich aber auch die Instandsetzung einer Pflicht zur Gesundheitsförderung mit Augenmaß und dem Potential, dem Menschen gerecht zu werden.

  • Denkanstoß: Was ist Sportmedizin?
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    Sportmedizin ist ein medizinisches Fachgebiet, das in Theorie und Praxis dem Zusammenwirken von Sport und Medizin dienlich ist.

    Ziel der Sportmedizin ist es, Menschen in ihrem präventiven Handeln, im Speziellen durch Bewegung, Übung, Training und Sport, gerecht zu werden. Dabei sind die ethischen Prinzipien des Wohltuns und den Nichtschädigens anleitend. Primär soll Krankheit vermieden und bekämpft werden.

    Mittel und Methoden der Sportmedizin sind vorrangig etablierte naturwissenschaftliche und medizinische Verfahren. Die sportmedizinische Leistungsdiagnostik und Steuerung der Bewegungstherapie haben einen besonderen Stellenwert. Die Sportmedizin entstammt dabei dem Hygienegedanken der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und damit dem sich zunehmend durchsetzenden pathogenetischen Paradigma. Krankheiten haben demgemäß biologische Ursachen, die es zu erkennen, denen es vorzubeugen und die es zu bekämpfen gilt. Die weitere Entwicklung eines zunehmenden Ressourcen- und Bedürfnisdenkens, wie es beispielsweise in dem von Aaron Antonovsky entwickelten Salutogenesekonzept zum Ausdruck kommt, sind nicht spurlos an der Sportmedizin vorüber gegangen. Dennoch: Im Schwerpunkt verwendet die Sportmedizin medizinische und naturwissenschaftlichen Methoden, um den Menschen in ihrem präventiven und therapeutischen Handeln, im Speziellen durch Bewegung, Übung, Training und Sport, gerecht zu werden.

    Krankheitsprävention durch körperliche Aktivität bei Gesunden und Kranken ist der zentrale sportmedizinische Beitrag zur Gesundheitsförderung.

    Die Fachvertretung der Sportmedizin in Deutschland ist die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und PräventionExterner Link (DGSP), die aus den beiden Deutschen Sportärzteverbänden hervorging, um gerade das krankheitspräventive Anliegen der deutschen Sportärzteschaft sichtbarer zu machen. Die DGSP ist Berufsverband und Wissenschaftsgesellschaft zugleich. Die Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen werden in der DGSP durch den Wissenschaftsrat vertreten. Die meisten Mitglieder der DGSP und auch der Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen sind Ärzte. Der Wissenschaftsrat wird durch das Wissenschaftskollegium, das aus ca. 80 Mitgliedern besteht, gewählt.

    Das Selbstverständnis der Sportmedizin als medizinisches Fachgebiet, ihre Ziele und Mittel finden sich in der Definition der Sportmedizin wieder. Sie stammt aus dem Jahr 1977 und wurde unter der Leitung von Wildor Hollmann als Präsident der "Fédération Internationale de Médicine Sportive" zum Ausdruck und entspricht der deutschen Definition aus dem Jahre 1958:

    "Sportmedizin beinhaltet diejenige theoretische und praktische Medizin, welche den Einfluss von Bewegung, Training und Sport sowie dem von Bewegungsmangel auf den gesunden und kranken Menschen jeder Altersstufen untersucht, um die Befunde der Prävention, Therapie und Rehabilitation sowie dem Sportler dienlich zu machen."

    Weiterführende Informationen

    Gabriel HHW (2019)
    Gesundheitsförderung aus sportmedizinischer Perspektive.
    In: M Staats (Hrsg). Die Perspektive(n) der Gesundheitsförderung. Beltz Juventa in der Verlagsgruppe Beltz, Weinheim Basel, ISBN: 978-3-7799-3850-7. pp. 220-234. http://www.beltz.de/de/nc/verlagsgruppe-beltz/gesamtprogramm.html?isbn=978-3-7799-3850-7Externer Link.

    Gabriel HHW (2019)
    Einführung in die Sportmedizin: Themen, Inhalte, Methoden und Stand der Forschung.
    In: A Güllich, M Krüger (eds). Bewegung, Training, Leistung und Gesundheit. Springer, Berlin, Heidelberg, Online-ISBN: 978-3-662-53386-4. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53386-4_14-1Externer Link.

    Gabriel HHW (2019)
    Sportmedizinische Grundlagen: Die sportmedizinische Gesundheitssprechstunde.
    In: A Güllich, M Krüger (eds). Bewegung, Training, Leistung und Gesundheit. Springer, Berlin, Heidelberg, Online-ISBN: 978-3-662-53386-4. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53386-4_16-1Externer Link.

    Gabriel H (2016)
    Bewegung, Leistungsfähigkeit und Aktivität des Menschen. Grenzen und Gestaltungsmöglichkeiten aus physiologischer, sportmedizinischer und gesundheitsförderlicher Perspektive.
    In: M Beier, H Gabriel, H-M Rieger, M Wermke (Hrsg). Religion und Bildung - Ressourcen im Alter? Zwischen dem Anspruch auf Selbstbestimmung und der Einsicht in die Unverfügbarkeit des Lebens. Evangelische Verlagsanstalt GmbH, Leipzig, pp. 19-40. ISBN: 978-3-374-04304-0Externer Link.

    Mehr erfahren
  • Denkanstoß: Was sind die Grundlagen einer Gesundheitssprechstunde?

    Physiologische und sportmedizinische Grundlagen der Gesundheitsförderung in der Gesundheitssprechstunde

    Holger Gabriel

    In: Wozu gesund? Prävention als Ideal (Hrsg: R. Albrecht, N. Knoepffler, W.H. Eberbach), Kritisches Jahrbuch der Philosophie, K&N Verlag, Band 16, 2015, S. 39-55.

    Zusammenfassung

    "Was unter Gesundheitsförderung zu verstehen ist, hängt vom Verständnis von Gesundheit und Krankheit ab. Das medizinische System versucht, insbesondere die körperliche und (patho-)physiologische Dimension aus objektiver und im Wesentlichen naturwissenschaftlicher Perspektive Krankheit zu beschreiben. Um medizinische Entscheidungen zu ermöglichen, ist es meines Erachtens erforderlich, dem Verständnis von Gesundheit und Krankheit dichotome Modelle zugrunde zu legen. Dies entbindet Ärzte nicht davon, die subjektive und kommunikative Perspektive des Patienten einzubinden. Die Gefahr, Krankheiten und nicht kranke Menschen zu behandeln, ist eine reale Gefahr, das eigentliche ärztliche Anliegen zu verfehlen: Kranken Menschen zu helfen.

    Gesundheitsförderung über das Medizinsystem hinaus erfordert die Verwendung komplexer Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit. Im eigenen Verständnis des Autors werden Gesundheit und Krankheit als Weisen des Lebens gesehen. Das orthogonale und mehrdimensionale Gesundheitsmodell nach Rieger liegt der Gestaltung einer sportmedizinischen Gesundheitssprechstunde zugrunde. Das vordergründige Ziel des Erhalts, der Förderung, Wiederherstellung oder angemessener Begleitung des unvermeidlichen Abbaus körperlicher Funktionsfähigkeit wird verbunden mit den seelischen und sozialen Dimensionen. Die Integration in das konkrete Leben der gesunden und kranken Menschen soll die Verschränkung der Befähigung zu sowohl Funktions- als auch Umgangsfähigkeit beinhalten.

    Die physiologischen Grundlagen des Lebens unterliegen lebenslang einem Wandel. Die physiologischen Ressourcen sind begrenzt, zugleich sind sie jedoch gestaltbar. Bewegung, Übung, Training und Sport sind Gestaltungsmöglichkeiten der physiologischen Gegebenheiten in jeglichem Alter und mit jeglicher Leistungsfähigkeit. Bewegung und Lebensführung hängen wechselseitig zusammen. Körperliche Aktivität und Leistungsfähigkeit ermöglichen die Gestaltung der individuellen Lebensführung. Im umgekehrter Richtung beeinflusst die individuelle Lebensführung sowohl die körperliche Aktivität als auch die körperliche Leistungsfähigkeit. Das Zusammenspiel in beiden Richtungen ermöglicht die Reflexion über den Umgang und die Umgangsfähigkeit mit den eigenen körperlichen, seelischen und sozialen Funktionen vor dem Hintergrund eigener Menschenbilder, Weltanschauungen und Wertevorstellungen. Daraus mag das eigentliche Ziel der Betrachtungen und Bemühungen um Gesundheit liegen: Die selbstverantwortete Lebensführung, eine Lebensführung, die den Menschen Mensch sein lässt und damit Gesundheit Gesundheit und Krankheit Krankheit sein lässt. Offen bleibt dabei die Frage, wem oder was gegenüber die Verantwortung besteht: Einer selbstgewählten letzten Wirklichkeit oder einer dem Menschen von außen unhintergehbar vorgegebene letzte Wirklichkeit. Die Beantwortung dieser Frage wird ohne eine anthropologische Grundlegung, mit oder ohne Bezug auf eine Philosophie, mit oder ohne Bezug auf eine Theologie nicht gelingen können.

    Richard Siebecks Frage `Gesundheit, wozu?´ und Karl Barths Forderung `Mens sana in corpore sano - in societate sana´ weisen darauf hin, dass in Gesundheitsfragen Verantwortung nicht nur sich selbst gegenüber besteht, sondern die Selbstverantwortung eine soziale Dimension beinhaltet. Indem der Mensch über den Tellerrand seines eigenen Ichs hinausschaut und sich selbst übersteigt, also transzendiert, mag die selbstverantwortete Lebensführung als Antwort auf das ihm von anderen Vorgegebene und Ermöglichte erkennen und die Übernahme von Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere ermöglichen. In einer verantwortungsvollen Gemeinschaft darf er sich dann auch sicher sein, dass nicht nur er die Verantwortung für sich und die anderen erkennt, sondern dass er auch als solcher erkannt wird, den andere befähigen und für den andere - gerade in Zeiten von Krankheit, Schwäche, Hilfsbedürftigkeit und Sterben - im Zweifels- und Notfall Verantwortung menschenangemessen übernehmen wollen.

    Victor von Weizsäcker plädiert in seiner medizinischen Anthropologie für einen Gesundheitsbegriff, wonach gelte: `gesund sein heiße nicht, normal sein, sondern es heiße: sich in der Zeit verändern, wachsen, reifen, sterben können1 Und auch hier bleibt die Frage offen, wohin der Mensch als homo temporalis in seinen Gesundheitsbemühungen, seinem Altern und seinem Sterben unterwegs ist: Einer durch den Menschen selbstbestimmten (Un-)Endlichkeit entgegen oder auf eine futura forma hin, eine Zielbestimmung, die dem menschlichen Zugriff entzogenen bleibt.2 "

    Quellen:
    1) Victor von Weizsäcker: Medizinische Anthropologie - Ärztliche Fragen. GS 5, 294; siehe in: Hans-Martin Rieger: Der ewig unfertige Mensch. BThZ, 24(2), 2007, S. 319-341).
    2) These 28 von Martin Luthers Heidelberger Disputation (1518), StA I, 212, 8-17; siehe in: Hans-Martin Rieger: Der ewig unfertige Mensch. BThZ, 24(2), 2007, S. 319-341).

  • Lehrinhalte
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    Grafik: Gabriel

    Die Lehrinhalte umfassen Antworten auf Fragen in Themen der Sportmedizin und Gesundheitsförderung.
       

    Einführung

    • Welchen Einfluss hat körperliche Aktivität auf die Funktion des Organismus und welche medizinische Bedeutung hat sie? 
    • Was sind Anatomie und Physiologie? 
    • Was versteht man unter biologischen Zellen, Geweben, Organen und Organsystemen?
    • Welches sind die Schlüsselkonzepte der Physiologie?
    • Welche anatomischen Strukturen und physiologischen Funktionen haben die für körperliche Aktivität und Leistungsfähigkeit relevanten biologischen Zellen, Gewebe, Organe und Organsysteme?
    • Was ist Bewegungs-/Leistungs-/Trainingsphysiologie?
    • Was ist (Sport-)Medizin?
    • Welches sind die Schlüsselkonzepte und Normen der (Sport-)Medizin?
    • Welche anthropologischen und ethischen Konzepte liegen der (Sport-)Medizin zugrunde?
    • Was bedeuten Lebensanfang, Lebensspanne, Alterung und Lebensende aus physiologischer und medizinischer Sicht?
    • Wie werden Entscheidungen in medizinischen Fragen getroffen?
    • Welche ethischen Dilemmata sind in der sportmedizinischen Praxis zu erwarten?
    • Wie kann mit Entscheidungen in ethischen Dilemmata umgegangen werden?
    • Was sind die wissenschaftlichen Grundlagen der Arbeit in Forschung und Lehre?
    • Was bedeutet die Digitalisierung in Medizin und Wissenschaft?
    • Welche Rolle spielt die künstliche Intelligenz in Lehre und Forschung?
    • Was sind die Kernaussagen der Grundlagen der Bewegungsphysiologie?
    • Welche Abkürzungen sind üblich und sinnvoll? 
    • Was sind einige zentrale Begriffe der körperlichen Aktivität und des Trainings in Bezug auf Energieverbrauch und Stoffwechselbelastung?
         

    PExOL (Physical Examination and Exercise Orientated Learning)

    • Was ist PExOL?
    • Wie ist PExOL strukturiert?
    • Welche 7 Kernfragen (P1- P7) werden bei der Anwendung von PExOL beantwortet?
      P1: Phänomen im Lebensalltag?
      P2: Problem der Lebensgestaltung?
      P3: Physiologischer Hintergrund?
      P4: (Patho-)Physiologische Erklärung?
      P5: Problemlösung?
      P6: Prävention und Gesundheitsförderung?
      P7: Physische Aktivität zur gesünderen Lebensgestaltung?
          

    Gesundheitsförderung und Kranheitsprävention

    • Welche Gesundheitsbegriffe gibt es?
    • Welche Krankheitsbegriffe gibt es?
    • Welche Gesundheits- und Krankheitsmodelle sind wichtig?
    • Was ist Gesundheitsverhalten, was Krankheitsverhalten?
    • Was sind Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention?
    • Welche Verhaltensänderungsmodelle sind in der Gesundheitsförderung und der Krankheitsprävention relevant?
    • Wie sieht eine Gesundheitsberatung aus?
    • Welche Rolle spielen körperliche Aktivität und körperliche Leistungsfähigkeit in Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention und Gesundheitsberatung? 
    • Wie sieht eine gesundheitsförderliche Lebensweise aus?
    • Wie kann eine gesündere Lebensweise erreicht und im Lebensalltag umgesetzt werden?
         

    Baisis-Erste Hilfe und Notfallversorgung

    • Was ist die Basis-Erste-Hilfe?
    • Was ist in Notfallsituationen zu tun?
    • Was sind lebensbedrohliche Ereignisse und was ist die helfende Antwort?
    • Was sind akute Verletzungen im Sport und wie kann man sie behandeln?
    • Was sind Dehydration und Hyperhydration und was ist zu tun?
    • Was sind die Folgen einer Hyperthermie und wie kann man damit umgehen?
    • Was sind die Folgen einer Unterkühlung und wie kann man damit umgehen?
         

    Methoden in der (Sport)Medizin

    • Welche Methoden werden in der Medizin angewendet?
    • Wie sind die einzelnen Methoden definiert?
    • Welche methodischen Grundlagen sind für die medizinische Anwendung wichtig?
    • Welche Indikationen gibt es für die jeweilige Methode?
    • Welche physiologischen und welche pathologischen Befunde sind wichtig?
    • Welche Konsequenzen haben Diagnosen für die weiteren Vorgehensweisen?
    • Welche Rollen haben unterschiedliche Professionen in der (sport)medizinischen Diagnostik und bei der Anwendung der medizinisch-diagnostischen Verfahren?
         

    Grenzen der Leistungsfähigkeit

    • Wo liegen die physiologischen Grenzen der körperlichen Leistungsfähigkeit? 
    • Welchen Einfluss hat der Alterungsprozess auf die Bewegung? 
    • Welche Rolle spielt die Leistung für die Lebensgestaltung? 
    • Wie kann eine physiologische Definition der körperlichen Leistungsfähigkeit beschrieben werden? 
    • Was ist eine sportmedizinische Definition der körperlichen Leistungsfähigkeit? 
    • Was sind die Determinanten der körperlichen Leistungsfähigkeit? 
    • Wie kann eine erweiterte Definition der körperlichen Leistungsfähigkeit vorgenommen werden? 
    • Wie schnell können Menschen wie lange laufen? 
    • Wie schnell ist die Energiebereitstellung bei unterschiedlichen Belastungsintensitäten? 
    • Welche Rolle spielen Medikamente und Substanzen zur Leistungssteigerung?
         

    Pathologien, die die Leistungsfähigkeit einschränken

    • Was sind die pathologischen Grenzen der körperlichen Leistungsfähigkeit? 
    • Welche gesundheitlichen Probleme schränken die körperliche Leistungsfähigkeit ein?
         

    Grundlagen der Bewegungs-/Leistungs-/Trainingsphysiologie

    • Was sind die Kernaussagen der Bewegungs-/Leistungs-/Trainingsphysiologie?
    • Wie kommt die Energie in den Organismus?
    • Was sind Kohlenhydrate, Fette, Proteine, Vitamine, Mineralien und Wasser aus physiologischer Sicht, wie werden sie gespeichert und welche Rolle spielt die körperliche Aktivität? 
    • Welche und wie viel Energie wird für körperliche Aktivität benötigt? 
    • Wie viel Energie wird bei körperlicher Ruhe und Bewegung benötigt? 
    • Wie wird Energie aerob erzeugt? 
    • Welche Interventionen verbessern die physiologischen Funktionen? 
    • Wie verändert Umweltstress die physiologischen Funktionen? 
    • Wie wirkt sich körperliche (In-)Aktivität auf die Körperzusammensetzung aus? 
    • Welcher Zusammenhang besteht zwischen körperlicher (In-)Aktivität und Alterung?
         

    Homöostase

    • Warum ist die Homöostase eng mit dem Verhalten verbunden? 
    • Wie sieht das kurzfristige Gleichgewicht der Homöostase aus?
    • Wie wird das langfristige Gleichgewicht der Homöostase reguliert?
    • Was sind Störungen der homöostatischen Regulation?
    • Was sind die Top 7 des Verhaltens aus physiologischer Sicht?
    • Was ist die Bedeutung von Verhaltensänderungen aus physiologischer Sicht? 
        

    Energie

    • Was ist Energie, wie kommt sie in den Organismus, wie wird sie ausgeglichen? 
    • Was ist Energie und wofür wird sie gebraucht? 
    • Wie gelangt die Energie in den Organismus? 
    • Wie wird die Energie im Organismus übertragen? 
    • Was sind Kohlenhydrate? 
    • Was sind Lipide? 
    • Was sind Proteine? 
        

    Energiebilanz - Aufnahme und Verwendung

    • Wie viel Energie braucht der Mensch? 
    • Wie viel Energie wird für den Grundumsatz benötigt? 
    • Was ist der Unterschied zwischen Grund- und Ruhestoffwechsel? 
    • Wie viel Energie wird über den Tag verteilt verbraucht?
    • Wie viel Energie wird bei körperlicher Aktivität benötigt? 
    • Wie wird der Energieverbrauch gemessen? 
    • Warum wird der Energieverbrauch durch die Sauerstoffaufnahme gemessen? 
    • Wie kann der Energieverbrauch berechnet werden? 
    • Was ist der Unterschied zwischen RQ und RER?
         

    Sauerstoff, MET und METmin

    • Welcher Zusammenhang besteht zwischen Verhalten und Sauerstoffaufnahme (VO2)?
    • Welche Bedeutung haben die körperliche Leistung und die körperliche Aktivität für das Verhalten?
    • Wie wichtig ist Sauerstoff für den menschlichen Organismus? 
    • Wie viel Sauerstoff wird für das tägliche Verhalten benötigt? 
    • Was sind die unteren und oberen Grenzen der Sauerstoffaufnahme?
    • Ist die Sauerstoffaufnahme ein Maß für den Energieaufwand? 
    • Was bedeutet Normoxie und welchen Einfluss hat die Normoxie auf die Energieversorgung? 
    • Was bedeutet O2-Mangel und welchen Einfluss hat O2-Mangel auf die Energiebereitstellung? 
    • Atmung und Gasaustausch spielen eine Schlüsselrolle für den Energiestoffwechsel 
    • Wie lässt sich das körperliche Aktivitätsverhalten anhand von Stoffwechseläquivalenten einordnen? 
    • Welche körperlichen Aktivitätsniveaus können durch MET definiert werden? 
    • Was ist ein MET? 
    • Ist 1 MET immer die gleiche Menge an VO2? 
    • Wie können Bewegungsverhalten und MET für praktische Zwecke genutzt werden? 
    • Was ist ein MET-min? 
    • Wie ist MET-min definiert? 
    • Wie kann MET-min berechnet werden?
         

    Physiologische Auswirkungen kurzfristiger körperlicher Aktivität

    • Was sind die physiologischen Kurzzeiteffekte körperlicher Aktivität? 
    • Welches sind die physiologischen Auswirkungen von inkrementellem, abgestuftem Training? 
    • Welches sind die physiologischen Auswirkungen eines maximalen anaeroben Trainings? 
    • Welches sind die physiologischen Auswirkungen von anaerobem/aerobem Training bis zur Erschöpfung? 
    • Was sind die physiologischen Auswirkungen von aerobem Training? 
    • Welches sind die physiologischen Auswirkungen von exzentrischem und/oder metabolischem Training?
    • Welche physiologischen Auswirkungen hat eine CHO- oder BCAA-Substitution auf die trainingsinduzierten physiologischen Effekte? 
         

    Physiologische Auswirkungen von langfristiger körperlicher Aktivität

    • Was sind die physiologischen Langzeiteffekte körperlicher Aktivität?
    • Zu welchen Anpassungen führt aerobes Ausdauertraining? 
    • Welche Anpassungen führt aerobes Widerstandstraining herbei? 
         

    Gesundheitlicher Nutzen körperlicher Aktivität

    • Welchen gesundheitlichen Nutzen hat körperliche Betätigung? 
    • Welche Empfehlungen gibt es für die Gesundheitsförderung und Prävention?
    • Was ist Prävention?
    • Was ist Gesundheitsförderung?
    • Welche Theorien zur Verhaltensänderung sind für die Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung relevant? 
         

    Leitlinien für körperliche Aktivität und Gesundheit

    • Wie können die Intensitätsstufen der körperlichen Betätigung nach den ACSM-Richtlinien klassifiziert werden?
    • Wie kann die Trainingsintensität anhand von prozentualen Maximalparametern wie HR (Herzrate), HR-Reserve und VO2-Reserve geschätzt werden? 
    • Wie kann man zwischen dynamischen und statischen Komponenten der körperlichen Aktivität unterscheiden?
    • Wie kann die Trainingsintensität anhand der Bewertung der wahrgenommenen Anstrengung geschätzt werden? 
    • Welche Rolle spielt das Fitnessniveau bei Empfehlungen für die Trainingsintensität? 
    • Welche Rolle spielt das Älterwerden bei der Empfehlung der Trainingsintensität?
         

    Schwellenwert-Konzepte zur Bestimmung der Trainingsintensität

    • Was sind Schwellenkonzepte?
    • Wie können Schwellenwert-Konzepte in der Bewegungspraxis eingesetzt werden?
         

    Krankheitsverursachendes Verhalten

    • Was ist krankheitsverursachendes Verhalten? 
    • Welche akut lebensbedrohlichen Risikoverhaltensweisen gibt es? 
    • Welche krankmachenden Folgen ergeben sich aus Bewegungsmangel? 
    • Welche krankmachenden Folgen ergeben sich aus einer Überdosis an Sitzzeiten? 
    • Welche pathogenen Folgen ergeben sich aus mangelnder Muskelleistung? 
    • Welche pathogenen Folgen ergeben sich aus einer Fehlernährung? 
    • Welche pathogenen Folgen ergeben sich aus Überernährung? 
    • Was sind die pathogenen Folgen des Zigarettenrauchens? 
    • Was sind die pathogenen Folgen von Alkoholmissbrauch? 
    • Welche pathogenen Folgen gehen von Medikamenten und Drogen aus? 
         

    Metabolisches Syndrom

    • Was ist das metabolische Syndrom und was sind seine pathogenen Folgen?
    • Was versteht man unter dem Metabolischen Syndrom? 
    • Was ist Glukoseintoleranz? 
    • Was ist Diabetes mellitus? 
    • Was ist eine Dyslipidämie?
    • Was ist arterielle Hypertonie?
    • Was sind Übergewicht und Adipositas? 
         

    Arteriosklerose 

    • Wie schränkt die Arteriosklerose die Leistungsfähigkeit ein und was kann man dagegen tun? 
    • Wie lautet die Definition der Arteriosklerose?
    • Wie entsteht Arteriosklerose?
    • Was sind die klinischen Erscheinungsformen der Arteriosklerose?
    • Welche therapeutischen Möglichkeiten gibt es?
    • Welche Möglichkeiten der Vorbeugung gibt es? 
         

    Venenerkrankungen

    • Welche Venenerkrankungen sind für die Prävention, Therapie und Rehabilitation durch körperliche Aktivität relevant?
         

    Degenerative Erkrankungen

    • Welche degenerativen Erkrankungen sind für die Prävention, Therapie und Rehabilitation durch körperliche Aktivität relevant?
        

    Infektionen

    • Welche Infektionen sind für die Prävention, Therapie und Rehabilitation durch körperliche Aktivität relevant?
         

    Tumore und Krebs

    • Welche Tumore und Krebserkrankungen sind für die Prävention, Therapie und Rehabilitation durch körperliche Aktivität relevant?
         

    Verletzungen

    • Welche Verletzungen sind für die Prävention, Therapie und Rehabilitation durch körperliche Aktivität relevant?
         

    Neuro-psychiatrische Erkrankungen

    • Welche neuropsychiatrischen Erkrankungen sind für die Prävention, Therapie und Rehabilitation durch körperliche Aktivität relevant?
         

    Übertraining und Übertrainingssyndrom

    • Was sind Übertraining und Übertrainingssyndrom?
         

    Doping

    • Was ist Doping?
    • Warum ist Doping relevant?
    • Ist Doping verboten, und warum?
    • Was sind die Folgen des Dopings?
         

    Weitere Themen der medizinischen und gesundheitlichen Bedingungen

    • Was ist ein relevantes und/oder aktuelles Thema und wie kann es angegangen werden?
  • Wie lernt es sich mit dem Lernkonzept "PExOL"?
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    Grafik: Gabriel

    Wofür steht PExOL?

    PExOL ist das Akronym für "Physical Examination and Exercise Orientated Learning" im Zusammenhang von körperlicher Aktivität und dem Ziel einer gesünderen Lebensgestaltung.

    Die sportmedizinische Lehre folgt dem medizinischen Verständnis als eine praktische Wissenschaft.

    Ein physiologisches Phänomen oder ein gesundheitliches Problem steht am Beginn der Betrachtung.

    Das Phänomen oder das Problem wird zunächst beschrieben, seine praktische Relevanz aufgezeigt.

    Danach werden physiologische, pathophysiologische oder pathologische Zusammenhänge dargestellt.

    Im Anschluss daran werden Möglichkeiten zur Problemlösung auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse aufgezeigt.

    Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der (Krankheits-) Prävention und Gesundheitsförderung.

    Der Bezug zu körperlicher (In)Aktivität (physical activity) in der Lebensführung, dem Gesundheitsverhalten und den Lebensverhältnissen steht im letztendlichen Fokus der sportmedizinischen Herangehensweise.

    Für diese Herangehensweise wurde das didaktische Konzept PExOL entwickelt.

    Es ist ein Konzept, das sich im Lehren und Lernen an 7 P's orientiert:

    P1: Phänomen im Lebensalltag?

    P2: Problem der Lebensgestaltung?

    P3: Physiologischer Hintergrund?

    P4: (Patho-)Physiologische Erklärung?

    P5: Problemlösung?

    P6: Prävention und Gesundheitsförderung?

    P7: Physische Aktivität zur gesünderen Lebensgestaltung?

  • Ehemalige Lehrveranstaltungen
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    Grafik: Gabriel

    Curriculare Lehre: Wechselnd aufgrund von Studiengangsreformen
    Fakultative Lehre: Gemäß jeweils aktueller transdisziplinärer Forschungsinteressen
        

    Bachelor of Arts „Sportwissenschaft“

    • Anatomie und Physiologie des Menschen
    • Leistungs- und Trainingsphysiologie
    • Ausgewählte Aspekte der Sportmedizin
    • Sport und Ernährung
    • Sport in Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention
    • Trainingswissenschaft - Langfristige Leistungsentwicklung
    • Sportpädagogik - Aspekte der Gesundheitsförderung und Prävention
    • Forschungsmethoden in den Naturwissenschaften 
          

    Bachelor of Science „Sportwissenschaft – Fitness & Health“

    • Wissenschaftspropädeutik
    • Akademische Fertigkeiten und Fähigkeiten
    • Evidenzbasierte Bewegungspraxis
    • Grundlagen der Sportmedizin und Gesundheitsförderung
    • Grundlagen der Leistungs- und Trainingsphysiologie
    • Untersuchungs- und Forschungsmethoden in der Sportmedizin
    • Medicine in Sports and Exercise
    • Exercise Physiology
    • Exercise Immunology
    • Applied Sports Medicine
          

    Master of Arts „Sportwissenschaft“

    • Modul „Sportmedizin in Prävention und Gesundheitsförderung“
      o   Gesundheitsförderung und Prävention
      o   Forschungsmethoden, Pathogenese, Diagnostik
      o   Allgemeine Medizin und Sportmedizin
    • Modul „Sportmedizinische Funktionsdiagnostik und Sporttherapie“
      o   Funktionsdiagnostik für Gesunde und Kranke
      o   Bewegungs- und Sporttherapie
    • Modul „Altern, Ethik und Gesundheit“
      o   Sportmedizinische Ethik und christliches Menschenbild
      o   Sportethik, Sportmedizin und Gesundheitsförderung
      o   Doping, Antidoping, Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente im Sport
    • Modul „Gesundheitsberatung“
      o   Gesundheitsförderung, Anthropologie und Ethik
      o   Gesundheitswissenschaftliche Forschungsmethoden
      o   Gesundheitsberatung
         

    Lehramtsstudiengänge „Sport“

    • Grundlagen der Sportmedizin: Anatomie und Physiologie
    • Sport und Gesundheit 
         

    Master of Arts „Angewandte Ethik“

    • Sportethik, Sportmedizin und Gesundheitsförderung
         

    Humanmedizin

    • Sportmedizin 1 (Wahlpflichtfach für vorklinisches Studium)
    • Sportmedizin 2 (Wahlpflichtfach für klinisches Studium im 2. Abschnitt)
    • Einzelveranstaltungen in Querschnittsfächern (ausgewählte Kapitel der Sportmedizin)
          

    Thematisch wechselnde interdisziplinäre Forschungsseminare für fortgeschrittene Studierende und Promovenden (mit PD Dr. Rieger/Theologie; offen für alle Fakultäten; 2006 bis 2016)

    • Gesundheit, Verantwortung, christliches Menschenbild
    • Victor von Weizsäcker: Medizinische und theologische Anthropologie
    • Heil und Heilung: eine kritische Auseinandersetzung mit dem Salutogenesemodell
    • Gesund Altern und gerontologische Ethik
    • Depression im Alter als ethische Herausforderung
    • Pharmaka, Altern und Ethik
    • Menschenbilder in der Medizin und in den Gesundheitswissenschaften
    • Gesundheit und Religion
    • Grundwissen philosophischer und theologischer Ethik
    • Gesundheit – Recht, Pflicht oder Gabe